Mit dem Bergbaumuseum durch den Sommer
Veranstaltungsprogramm zu den Sommerferien wurde begeistert aufgenommen
In den Wäldern der Region konnte man kürzlich an vielen Orten ein emsiges Hämmern vernehmen. Fast hätte man meinen können, der uralte Bergbau an Sieg, Heller, Daade und Wied wäre wieder zum Leben erwacht. Hier waren aber keine Bergmänner bei der Arbeit, sondern Kinder- und Jugendgruppen des Bergbaumuseums auf den Spuren der Eisenleute unterwegs. Schon seit Jahrzehnten bietet das Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen in Herdorf- Sassenroth Exkursionen und Mineraliensuchen an. Für viele Schulklassen gehört die Wanderung auf eine Halde nach dem Museumsbesuch zu festen Programm.
Für die Sommerferien hatte das Bergbaumuseum auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Programm. Mineraliensuchen fanden statt in Brachbach, Freusburg, Niederfischbach, Sassenroth, Niederdreisbach, Burbach und Neunkirchen. Partner waren hier die jeweiligen Jugendpflegen aber auch der Heimatverein Brachbach (Besucherbergwerk Josefsglück).
Seit Januar bereits ausgebucht waren die begehrten ForscherCamps des Bergbaumuseums. Diese finden seit zehn Jahren statt. In diesem Sommer wurden wegen der hohen Nachfrage drei ForscherCamps mit je 21 Kindern zwischen acht und zwölf Jahren durchgeführt. Jedes Camp ging jeweils von 9-16 Uhr über vier Tage, in denen die jungen Forscher die Wälder nach Spuren der alten Eisenleute erforschten. Auch wurden hier natürlich die begehrten Mineralien gesammelt. Man lernte aber zudem einiges über die Gefahren, die in Gestalt von Schächten und Pingen vorhanden sind. Ein mittelalterlicher Verhüttungsplatz wurde besucht, uralte Schlacke und Holzkohle gefunden. Als „Basislager“ der Unternehmungen dienten stets das Bergbaumuseum und sein Schaubergwerk. Hier standen 3-D-Mikroskope und große Leuchtlupen zur Untersuchung der Funde bereit. Mittags wurde im Foyer gemeinsam gegessen und danach erzählte Museumsleiter Achim Heinz spannende Geschichten. An allen Tagen galt es, in verschiedenen Disziplinen Punkte für die „Steinolympiade“ zu sammeln. Mit GPS-Geräten wurde eine „Steinediebin“ verfolgt, die sich als Susanne Wilmsen (Sport- und Erlebnisevents) entpuppte und die für die sportlichen Aktionen sorgte. Museumsleiter Achim Heinz sprach allen Kindern ein großes Lob aus: „Das ganze Land ächzte und stöhnte unter der Hitze. Und die Kinder gingen mit Begeisterung Steine klopfen, mussten ihre Ausbeute dann auch noch mühsam zurückschleppen. Aber sie waren motiviert, das Forschen und Sammeln macht Kindern Freude. Und was wir anbieten, ist ja bereits da. Die Erze, die Halden, die Verhüttungsplätze. Wir brauchen keine Spiele zu kaufen. Wir nutzen, was wir vorfinden. Und haben Spaß dabei.“
Alle Kinder erhielten zum Abschluss der ForscherCamps ein „ForscherDiplom“.