Goldader und Korallenfels

Lahnmarmorsteinbrüche im Kerkerbachtal werden Geopunkt

Schupbach – Die Marmorsteinbrüche im Kerkerbachtal bei Schupbach wurden am 10.2.2022 vom Nationalen GEOPARK Westerwald Lahn-Taunus als neuer GeoPunkt ausgezeichnet. Sie befinden sich im Privatbesitz des Weilburger Bauunternehmers Ragnar Feickert und werden durch sein Engagement erhalten und im Rahmen von Führungen teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Einweihung des GeoPunkt Marmorsteinbrüche Kerkerbachtal im Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus am 102.2022 bei Schupbach. © Jan Bosch Lahnmarmorsteinbrüche im Kerkerbachtal bei Schupbach. © Jan Bosch Lahnmarmorsteinbrüche im Kerkerbachtal bei Schupbach. © Jan Bosch

Gemeinsam weihten Initiator Ragnar Feickert, sein Unterstützer bei der Instandsetzung und Freund Axel Becker, Knut Rehn, Michael Volkwein und Jan Bosch vom Geopark, der 1. Kreisbeigeordnete Jörg Sauer und der Bürgermeister von Beselich Michael Franz sowie Anne Kött vom HLNUG und Rudolf Conrads vom Lahn-Marmor-Museum die mit Lahnmarmor gefüllte Gabione mit und einer Informationstafel ein. Sie steht an der rekonstruierten Verladerampe der ehemaligen Kerkerbachbahn und ist über den Kerkerbachradweg gut erreichbar.

Der GeoPunkt Marmorsteinbrüche Kerkerbachtal befasst sich mit der Geschichte der Steinbrüche im Kerkerbachtal und deren nachhaltige Sicherung für zukünftige Generationen. So werden nicht nur die Steinbrüche selbst mit ihren imposanten Abbauspuren, sondern auch deren übrig gebliebenen Betriebsanlagen, wie z.B. Kräne, Schienentechnik, Schneidanlagen und Betriebsgebäude nachhaltig instand- und in Szene gesetzt. Der Abbau des Lahnmarmors im Kerkerbachtal war für vier Jahrhunderte ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor und endete in den 1970er Jahren.

Lahnmarmorsteinbrüche im Kerkerbachtal bei Schupbach. © Jan Bosch Rot-weißer Lahnmarmor aus dem Steinbruch Schupbach. Das GeoInformationszentrum Lahn-Marmor-Museum informiert den Lahnmarmor, eines wegen seiner reichen Farbigkeit hochgeschätzten polierfähigen Kalksteins. © Jan Bosch

Schupbach schwarz, Goldader, Korallenfels – die wohlklingenden Namen der Steinbrüche beziehen sich auf die vielfältigen Varietäten des Kalksteins. Dieser entstand in der Devon-Zeit vor ca. 380 Millionen Jahren aus den Resten riffbildender Organismen, als sich das Gebiet des Geoparks inmitten eines Ozeans südlich des Äquators befand und tropische Klimabedingungen herrschten. Lahnmarmor ist kein echter Marmor, sondern ein polierfähiger Kalkstein, der mit über 100 farblichen Varietäten weltweit als begehrtes Baumaterial für sakrale und repräsentative Architektur verwendet wurde, vom GeoPunkt Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bad Camberg bis zum Innenausbau des Empire State Building in New York.

GeoPunkte sind aktiv betriebene Besuchereinrichtungen von geologischer, kultur- oder wirtschaftshistorischer Bedeutung im Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus. Sie haben eingeschränkte, aber regelmäßige Öffnungszeiten sowie ein Führungs- und Beratungsangebot. Termine für die etwa zweimal im Jahr stattfindenden Führungen durch die im Privatbesitz befindlichen Steinbrüche im Kerkerbachtal werden über das GeoInformationszentrum Lahn-Marmor-Museum, Oberau 4 in 65606 Villmar und in den Printmedien bekannt gegeben. Ein Betreten der Steinbrüche im Kerkerbachtal ist außerhalb einer Führung aus Sicherheitsgründen strengstens verboten!

Im Lahn-Marmor-Museum können sich Besucher von April-Oktober von Dienstag-Sonntag umfassend über Entstehung, Abbau und Nutzung des Lahnmarmors informieren, der angeschlossene Lahnmarmorsteinbruch und Nationale GeoTop Unica-Bruch ist jederzeit frei zugänglich.

Lahnmarmorsteinbrüche im Kerkerbachtal bei Schupbach. © Jan Bosch Lahnmarmorsteinbrüche im Kerkerbachtal bei Schupbach. © Jan Bosch

Kontakt:

Lahn-Marmor-Museum
Oberau 4, 65606 Villmar Internet:
Karte (Google Maps)

Link zum Lahn-Marmor-Museum