Auf den Spuren des Lahnmarmors

Der Verein Historisches Camberg bietet eine Führung zum Lahnmarmor durch Klaus Kraft an. Sie findet am Sonntag, 11.09.2022, ab 14 Uhr statt. Treffpunkt ist der Platz vor der  katholischen Kirche St. Peter und Paul, bei schlechtem Wetter in der Kirche.

Lahnmarmor ist ein edler Werkstoff, der in Kirchen, Schlössern und bekannten Gebäuden wie dem Empire State Building in New York und in der U-Bahn in Moskau verbaut wurde. Neuer Lahnmarmor wird heute nicht mehr aus Steinbrüchen an der Lahn gewonnen. In der Kirche St. Peter und Paul sind aber verschiedene Lahnmarmorarten zu sehen und auch in ihrer Schönheit zu bewundern.  Die vielfältigen Marmorarten sind der Grund, weshalb die Kirche zum Geopunkt im Geopark Westerwald-Lahn-Taunus bestimmt wurde. Jeder Geopunkt ist durch eine Gabbione mit Hinweisschild erkennbar. Entstanden ist der Lahnmarmor vor 380 Millionen Jahren in der Devonzeit.  Die Gegend, in der heute Bad Camberg zu finden ist, lag damals etwas nördlich des Äquators. Es war jedoch kein Festland, sondern ein Meer mit Korallenbänken ähnlich dem heutigen Great Barriere Rief östlich von Australien. Im Laufe der Jahrmillionen wurden die Überreste der Korallen, Schwämme und anderer Lebensformen des Riffs in Lahnmarmor umgewandelt und je nach Vorkommen im Riff bildeten sich die verschiedenen Lahnmarmorarten.

Bei der Führung soll die Bildung des Lahnmarmors und die in der Kirche verbauten Lahnmarmorarten beschrieben und gezeigt werden. Anschließend, nach einem kurzen Gang durch die Bad Camberger Altstadt, wird in der Hohenfeldkapelle noch ein Mosaik aus Lahnmarmor vorgestellt und weitere Anwendungen dieses Werkstoffs präsentiert. Fossilien im Marmor können die Teilnehmer  jeweils entdecken. Anhand von Probestücken können verschiedene Lahnmarmorarten verglichen werden.

Neben der Kirche hat Bad Camberg noch einen weiteren Geopunkt, nämlich die Lahnmarmorbrücke in Oberselters, deren Brüstung aus massiven Lahnmarmorblöcken besteht und die dadurch einzigartig ist. Sie wird anhand von Fotos dargestellt und beschrieben. Auch der Mauritiusbrunnen in Erbach besteht aus Marmor vom Lahngebiet, nämlich aus Wirbelauer Marmor. Die mit schönem Lahnmarmor ausgestattete Kirche von Schwickershausen ist für die Führung leider zu weit entfernt.

Kontakt: 65606 Villmar, Lahn-Marmor-Museum, Oberau 4; Mail: stiftung@lahn-marmor-museum.de,

Hinweis: Es können sich kurzfristige Änderungen im Ablauf ergeben.