Dreiherrenstein

Im Dornburger Wald entdecken Wanderer ein kleines Denkmal von großer historischer Bedeutung: Der „Dreiherrenstein“ kennzeichnet den einstigen Grenzverlauf zwischen den Grafschaften Nassau-Oranien (NO), Leiningen-Westerburg (LW) und dem Kurfürstentum Trier (CT). Einer Erzählung zufolge sollen sich im 16. Jahrhundert an dem Ort, der zum heutigen Tage die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz markiert, die Herrscher zu Verhandlungen getroffen haben. Der Dreiherrenstein bot ihnen Sicherheit, da sie ihr Territorium bei Auseinandersetzungen nicht verlassen mussten. Die drei Linien auf dem Stein zeigen an, wie die Grenzen zu jener Zeit verliefen. Zusätzlich lässt sich die Postennummer T38 erkennen. Die Verwendung von Steinen zur Kennzeichnung von Hoheitsgebieten reicht bis ins Römische Reich zurück. Im späteren „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ (834-1806) gab es eine Vielzahl von Kleinstaaten, deren Herrscher allein dem habsburgischen Kaiser unterstanden. Der hiesige Dreiherrenstein symbolisiert die einstmals hart umkämpften Grenzverläufe in der Westerwaldregion, die im Jahre 1564 im Diez-Koblenzer-Vertrag festgelegt wurden. Der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzelslaus veranlasste 1789 die Aufstellung der Grenzsteine, von denen der Dreiherrenstein als geschichtsträchtiges Denkmal noch heute erhalten ist.

Ort:
Dornburg, Landkreis Limburg-Weilburg

Internet:
Karte (Google Maps)


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